Science: Klinische Wirksamkeit von Lithium
16.02.2016 - Erster genetischer Faktor identifiziert
Klinische Wirksamkeit von Lithium: Erster genetischer Faktor identifiziert
Die Therapie mit Lithium ist eine Standardtherapie zur Behandlung psychiatrischer Krankheiten insbesondere der manisch-depressiven Krankheit (bipolare Störung). Aber nicht jeder Patient spricht gleich gut auf die medikamentöse Therapie an. Jetzt ist erstmals in einer großangelegten molekulargenetischen Studie ein Gen identifiziert worden, welches für einen Teil des unterschiedlichen Ansprechens auf Lithium verantwortlich ist. In diese großangelegte internationale Studie sind Daten von über 2500 Patienten eingegangen. In der assoziierten genomischen Region auf Chromosom 21 liegen zwei Gene, die wahrscheinlich die Expression anderer Gene regulieren (sog. long non-coding RNAs, lncRNAs). Die biologischen Mechanismen sollen jetzt im Detail aufgeklärt werden. Die im Januar in der international führenden medizinischen Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie ist ein erster wichtiger Schritt zu einem verbesserten klinischen Management der Patienten.
Für weitere Auskünfte steht Frau Dr. Franziska Degenhardt ([Email protection active, please enable JavaScript.], Tel.: 0228 287 51027) zur Verfügung. Sie leitet den Bonner Teil der Studie und ist eine der verantwortlichen Autoren des Manuskripts.
Veröffentlichung in The Lancet:
Hou L, Heilbronner U, Degenhardt F et al. (2016) Genetic variants associated with response to lithium treatment in bipolar disorder: a genome-wide association study. Lancet, doi:10.1016/S0140-6736(16)00143-4.
Kommentar in The Lancet:
Gao K, Calabrese JR (2016) Pharmacogenetics of lithium response: close to clinical practice? Lancet, http://dx.doi.org/10.1016/
S0140-6736(16)00143-4