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News: Forschungspreis für Arbeiten zum kreisrunden Haarausfall

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20.03.2018 - Nachwuchswissenschaftler des Instituts für Humangenetik haben den diesjährigen Forschungspreis der bundesweiten Selbsthilfeorganisation Alopecia areata Deutschland (AAD) erhalten.

AAD Forschungspreis 2018

Die bundesweite Selbsthilfeorganisation Alopecia areata Deutschland (AAD) e.V. verleiht 2018 erstmals den von der Fa. Dr. Pfleger gestifteten und mit 3.000 € dotierten AAD Forschungspreis. Der Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Erforschung der Ursache und Therapie der Alopecia areata aus und soll zukünftig alle zwei Jahre vergeben werden.

Die Alopecia areata, bekannt auch als kreisrunder Haarausfall, kann bei schwer betroffenen Patienten zu einem vollständigen Verlust der Kopf- und Körperbehaarung führen. Dem Ausfall der Haare liegt ein Autoimmungeschehen zu Grunde, bei dem sich Abwehrmechanismen des Körpers gegen die eigenen Haarfollikel richten. Die Alopecia areata ist in der Bevölkerung häufig, im Laufe des Lebens erkranken etwa 2-3% der Bevölkerung an mindestens einer Episode des kreisrunden Haarausfalls.

Ausgezeichnet werden in diesem Jahr zu gleichen Teilen zwei Forschungsteams der Universitätskliniken Bonn und Münster. Die Teams hatten sich mit Arbeiten zu den genetischen und immunologischen Grundlagen der Alopecia areata beworben. Das Team Johannes Fischer/ PD Dr. med. Franziska Degenhardt vom Institut für Humangenetik in Bonn hat zum ersten Mal mit molekulargenetischen Methoden eine bestimmte, mit dem Melanin-Stoffwechsel in Zusammenhang stehende Region im menschlichen Genom als Risikofaktor für die Erkrankung identifizieren können (Fischer*, Degenhardt et. al., 2017). Frau Dr. rer. nat. Marta Bertolini von der Klinik für Hautkrankheiten in Münster hat in ihrer Arbeit zeigen können, dass das Protein VIP („vasoactive intestinal peptide“) eine wichtige Rolle beim natürlichen Schutz des Haarfollikels gegen die körpereigene Immunantwort spielt.

Die Preise wurden am 10. März bei dem jährlichen Treffen der AAD e.V. in Altleiningen überreicht. Der Vorsitzende des Preiskomitees, Herr Prof. Dr. med. Gerhard Lutz (Bonn) betonte bei der Überreichung des Preises, dass damit nicht nur herausragende wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt werden sollen, sondern auch eine Hoffnung in die Zukunft verbunden ist: „Durch die Auszeichnung von Nachwuchswissenschaftler/innen möchten wir diese nachhaltig für die Erforschung der Alopecia areata begeistern. Nur so haben wir eine Chance, dass in Zukunft neuartige Möglichkeiten der Therapie entwickelt werden.“

 

Ausgezeichnete Arbeiten:

Fischer J*, Degenhardt F*, Hofmann A, Redler S, Basmanav FB, Heilmann-Heimbach S, Hanneken S, Giehl KA, Wolff H, Moebus S, Kruse R, Lutz G, Blaumeiser B, Böhm M, Garcia Bartels N, Blume-Peytavi U, Petukhova L, Christiano AM, Nöthen MM, Betz RC (2017) Genomewide analysis of copy number variants in alopecia areata in a Central European cohort reveals association with MCHR2. Experimental Dermatology 26:536-541. (*beide Autoren sind gleichberechtige Erstautoren).

Bertolini M, Pretzlaff M, Sulk M, Bähr M, Gherardini J, Uchida Y, Reibelt M, Kinori M, Rossi A, Bíró T, Paus R (2016) Vasoactive intestinal peptide, whose receptor-mediated signalling may be defective in alopecia areata, provides protection from hair follicle immune privilege collapse. British Journal of Dermatology 175:531-541.

 

Kontakt:

AAD e. V.
Postfach 10 01 45
47701 Krefeld
Tel: 02151-786006
Fax: 02151-6535453

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Pressemeldung: http://www.derma.de/news/uebersicht

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